WKG zeigt noch einmal spektakuläre Griffe

Ringen: Kombination aus Metternich und Rübenach schließt Oberligasaison auf zweitem Platz ab

Koblenz. Mit dem 24:14-Heimsieg gegen den KSV Fürstenhausen haben die Ringer der WKG Metternich/Rübenach ihre erste Oberligasaison nach dem Abstieg aus der Regionalliga als Tabellenzweiter beendet. Mehr war nicht drin, wäre auch dann nicht dringewesen, wenn an jedem Wochenende die bestmögliche Aufstellung zur Verfügung gestanden hätte. Denn der verlustpunktfreie Meister RKG Illtal war zu stark und wird gewiss auch in der Regionalliga eine gute Rolle spielen.

Die WKG Metternich/Rübenach präsentierte zum Saisonfinale noch einmal eine interessante Besetzung. Neuzugang Arbi Ozdarbiev feierte im dritten Einsatz den ersten Sieg und überzeugte gegen Kevin Jax mit spektakulären Griffen, darunter einem Überwurf gleich zu Beginn, der mit dem Maximum von fünf Punkten belohnt wurde. Kampfleiter Volker Adam ließ es sich nicht nehmen, den überforderten Saarländer mit drei Verwarnungen zu disqualifizieren, kurz bevor der 21-jährige Neu-Koblenzer mit dem 15. Punkt dem Kampf ein vorzeitiges Ende beschert hätte.

ringen_191214

Vier Kämpfe, vier Siege: Modellathlet Sergej Baal (im roten Trikot) rang in dieser Saison zwar nicht oft für die WKG, aber wenn er auf die Matte ging, war für Spektakel stets gesorgt. Foto: Wolfgang Heil

Der zweite Teil des Brüderduells verlief anders herum. Dennis Jax besiegte den 17-jährigen Anzor Ozdarbiev nach Punkten, musste aber über die volle Zeit gehen und profitierte davon, dass dem jungen WKG-Athleten Erfahrung in Mannschaftskämpfen fehlt. Statt seine Aufholjagd über „kleine Punkte“ zu organisieren, versuchte Ozdarbiev vergeblich, mit schwierigen Griffen zu Wertungen zu kommen.

Auch die Ausnahmekönner Sergej Baal und Tobias Malon gaben sich mal wieder die Ehre und begeisterten mit Ringerkunst vom Feinsten. Beide siegten noch in der ersten Runde, beiden hätte man gern noch länger zugeschaut. Das galt auch für Jakob Hergenröther, der gegen Mustafa Yüksel zu einem schnellen Schultersieg kam, statt, wie sonst häufig, den Zuschauern ein punktreiches Spektakel zu bieten. Mit dem zwölften Sieg im 14. Kampf setzte sich Hergenröther an die Spitze der vereinsinternen Punktetabelle (siehe Statistik) – der zahlenmäßige Lohn für eine bärenstarke Saison. Fand auch Teamkollege Markus Peifer: „Diesen Titel hat Jakob absolut verdient, zumal er keinen einzigen Sieg geschenkt bekam.“

Zukunftsweisend war nicht nur die Aufstellung der WKG, sondern auch die Konstellation am Mattenrand. Während Mannschaftsführer Günter Peifer nach seiner Knieoperation mit Krücken in der zweiten Reihe Platz nahm, übernahm Dominic Zeigermann dessen Rolle als Betreuer, Antreiber und Tippgeber. Da der Freistil-Spezialist, der mit Markus Peifer das Training der WKG-Athleten leitet, wegen einer Hautinfektion ohnehin nicht ringen durfte, konnte er sich ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren. Und gab hinterher souverän Auskunft: „Wir sind zufrieden; was zu tun war, wurde getan“, sagte er, räumte aber ein: „Ich wäre lieber auf die Matte gegangen.“

Ob sich die Koblenzer Ringer auch in der kommenden Saison mit einem zweiten Platz in der Oberliga zufriedengeben, bleibt abzuwarten. Jedenfalls dürfte es im nächsten Sommer an Personal nicht mangeln. Neben den Ozdarbiev-Brüdern und dem bislang einmal eingesetzten Wlad Winkler werden den Metternichern und Rübenachern weitere Ringer aus Niedersachsen zur Verfügung stehen. Das versprach der ehemalige WKG-Schwergewichtler Vladimir Romanenko, der in Quakenbrück eine Ringergruppe aufgebaut hat, die aber keine Gegner für Mannschaftskämpfe findet. Bei Einzelmeisterschaften sollen die Romanenko-Schützlinge übrigens auch die Farben der WKG Metternich/Rübenach vertreten. Eine Kooperation, von der beide Seiten profitieren. Stefan Kieffer

Quelle: Rhein-Zeitung vom 19.12.2014

Veröffentlicht in: Allgemein